Kunstprojekte

Geister im Gespensterwald

Kunst-Aufgabe zum Thema Surrealismus, Klassen 8 bis 10
Kunstlehrer: Martin Mißfeldt

Die Kunst-Aufgabe "Geister im Gespensterwald" wurde in verschiedenen Klassenstufen durchgeführt. Sie gehört zum Themenbereich "Surrealismus". Ziel war es, in zufällig erzeugten, abstrakten Strukturen Wesen und Dinge zu erkennen und herauszuarbeiten und diese anschließend in einem Bildraum zu verorten. Dabei sind völlig verschiedenartige Bilder entstanden, die trotz gleicher Aufgabenstellung sehr individuell und originell sind. Einige Beispiele werden auf dieser Seite ausgestellt.

Die Aufgabenstellung bestand aus drei Arbeitsphasen, die sich über mehrere Wochen hinzogen. In der ersten Phase (eine Doppelstunde) haben wir mit Acrylfarbe und viel Wasser durch Abdruck-Techniken (Decalcomanie) sowie Schabtechnicken (Grattage) zufällige Strukturen erzeugt. Dabei entstanden abstrakte Bilder – also Bilder, auf denen nichts Gegenständliches dargestellt wurde. Kleine Muster, große Spuren, zerkratzte, zerknautschte, ineinanderfließende Flächen und Strukturen - es war ein körperlicher und irre lustiger Schaffensrausch. Diese abstrakten Strukturen boten viel Raum für visuelle Streifzüge.

In der zweiten Phase (zwei Doppelstunden) ging es darum, das kreative Sehen zu schulen. Entsprechend der Aufgabenstellung sollten die Schülerinnen und Schüler "Geister", Fabelwesen", "Phantasiegestalten" oder "Außerirdische" entdecken und mit Hilfe von Hell und Dunkel herausarbeiten. Durch die Betonung von Kanten und dem Verstärken von Kontrasten kamen so allerlei außergewöhnliche Dinge zum Vorschein. Zudem haben wir die Bedeutung von "Augen" als gestalterisches Mittel für "Lebendigkeit" erforscht.

In der dritten Phase (erneut zwei Doppelstunden) stand schließlich der Bildraum im Mittelpunkt. Zunächst sollten die Schülerinnen und Schüler im oberen Bereich mit Hilfe der Farbe Blau einen Himmel erschaffen. Automatisch wurde der übrige Bildteil so zu einer Landschaft. Diese sollten dann erneut durch Betonung einzelner Linien sowie durch Kontrastverstärkung einzelner Flächen herausgearbeitet werden.

Die Bewertungskriterien für die Benotung waren folgende:
• Experimentierfreude: Je vielfältiger und experimenteller die zufälligen Strukturen des Bildes sind, um so besser. Man soll dem Bild am Ende ansehen, dass Du mit Farbstrukturen experimentiert hast.
• Erkennbarkeit von Wesen: Je geheimnisvoller und surrealer die Wesen, um so besser. Gut wäre zudem, wenn Du die gesamte Bildfläche bearbeitest und mehrere Wesen herausarbeitest.
• Landschaftswirkung: Je mehr das Bild nach einem Gespensterwald – bzw. einer Landschaft aussieht, um so besser. Nutze den Himmel, um Deinem Bild einen Landschaftscharakter zu verleihen.
• Bildspannung: Durch Hell-Dunkel-Kontraste wird die Bildwirkung und die Bildspannung gesteigert. Achte darauf, dass es auch einige sehr dunkle und einige helle Partien gibt.

Inspiriert wurde diese Aufgabenstellung durch den Surrealisten Max Ernst (1891 - 1976).